BAGGERSEE ist offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Quarry Pond , Quarry Pond

Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover, hat BAGGERSEE am 12. Mai 2018 als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung fand im Rahmen eines Gewässeraktionstages statt, den das BAGGERSEE-Team gemeinsam mit dem Fischereiverein Hannover e.V. auf der Ricklinger Halbinsel in Hannover durchführte.

Während eines kleinen moderierten Festaktes überreichte Hauke Jagau den Projektkoordinatoren die Auszeichnungsurkunde und den symbolischen Baum der Artenvielfalt, die Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und Dr. Thomas Klefoth vom Anglerverband Niedersachsen e. V. (AVN) stellvertretend für viele Mitwirkende entgegen nahmen. Denn BAGGERSEE ist ein Gemeinschaftsprojekt von IGB, AVN,  der TU Berlin und vielen ehrenamtlichen Helfern aus insgesamt 20 niedersächsischen Angelvereinen. „Die Auszeichnung ist eine großartige Sache für BAGGERSEE“, freut sich AVN-Biologe Dr. Thomas Klefoth. „Nicht nur für das Projekt an sich, sondern auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer der beteiligten Angelvereine. Das motiviert, sich auch in Zukunft weiterhin für nachhaltige Projekte zu engagieren.“ „Das Besondere an dem Projekt ist, dass Umsetzung und Forschung Hand in Hand zusammenarbeiten und die Auszeichnung ist ein Beweis dafür, dass dieser Ansatz erfolgsversprechend ist“, ergänzt Prof. Dr. Robert Arlinghaus.

Im Anschluss an die Preisverleihung konnten sich die Festbesucher selbst ein Bild von dieser gut funktionieren Zusammenarbeit machen: AVN-Biologe Klefoth führte gemeinsam mit Anglern des Fischereivereins Hannover e.V. einen Totholzeintrag vor. Der Eintrag von Totholz ist eine der zentralen Maßnahmen des Projektes mit denen die Artenvielfalt und die fischereiliche Qualität in Baggerseen gefördert werden soll. Im Rahmen dieser Aktion versenkten die Angler in den letzten Wochen insgesamt 800 Totholzbündel von jeweils drei Metern Länge und einem Gewicht von rund 300 Kilogramm in acht Baggerseen. Das Holz soll in den Gewässern dazu beitragen, dass wirbellose Tiere wie Libellenlarven und Krebse, Jungfische und andere Artengruppen wie Vögel Schutz und Nahrung finden und dadurch gefördert werden.

Denselben Effekt sollen die Flachwasserzonen verursachen, die in vier der acht Projekt-Seen  zusätzlich ausgehoben wurden. Verglichen werden diese Maßnahmen mit dem traditionellen Fischbesatz. Deshalb wurden in vier weiteren Seen insgesamt 26.492 Fische unterschied-licher Arten und Größen besetzt. Zuvor wurden die Tiere mit PIT-Tags (kleinen Transpondern) markiert, damit später festgestellt werden kann, ob es sich um besetzte oder selbst reproduzierte Fische handelt. Der erste Meilenstein des Großprojektes - die umfangreiche Umsetzungsarbeit - ist damit geschafft. Jetzt steht für die nächsten Jahre noch einige Forschungsarbeit auf dem BAGGERSEE-Programm. Erste Zwischenergebnisse werden 2019 erwartet. BAGGERSEE wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und läuft noch bis Mai 2022.


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