Lesenswerte Literatur rund um die richtige Gewässerbewirtschaftung aus den letzten Jahren Forschung

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Empfehlungen für das künftige Management des Boddenhechts (Esox lucius) aus Sicht verschiedener Interessengruppen

Das BODDENHECHT-Projekt - Worum geht es?
Das Projekt hatte zum Ziel, wissenschaftliche Analysen zum Hecht in den Bodden Mecklenburg-Vorpommerns durchzuführen und Managementempfehlungen durch eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Interessengruppen im Rahmen von Runden Tischen abzuleiten. Diese Broschüre fasst die Managementempfehlungen der Arbeitsgruppe für den Boddenhecht zusammen. Sie sind an das Ministerium für Klimaschutz,Landwirtschaft, ländliche Räume und UmweltMecklenburg-Vorpommern sowie alle weiteren Entscheidungsträger:innen gerichtet.


Fische und Fischerei in Berlin

Die vorliegende Dokumentation ist eine Aktualisierung und Erweiterung der 1993 von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz herausgegeben Informationsschrift „Fische in Berlin“. Darin wurden erstmalig die Ergebnisse einer landesweiten Fischartenkartierung im wiedervereinigten Berlin präsentiert. In Ergänzung zur Karte „Fischfauna“ im Umweltatlas Berlin von 1993 wurden sämtliche verfügbaren Daten über die Vorkommen von Fischen in 151 untersuchten Gewässern ausgewertet und der Öffentlichkeit in leicht verständlicher Form zugänglich gemacht. Auf der Grundlage der mit einheitlichen Methoden erhobenen Daten wurde in diesen Publikationen die erste Rote Liste der gefährdeten Rundmäuler (Cyclostomata) und Fische (Osteichthyes) für ganz Berlin veröffentlicht und damit eine wertvolle Grundlage für den Natur- und Artenschutz geschaffen. Zehn Jahre nach dieser ersten Inventarisierung der Fischartengemeinschaft Berliner Gewässer soll nun ihre Bestandsentwicklung bilanziert werden. Die enge und kompetente Zusammenarbeit des Berliner Fischereiamtes mit den lokalen wissenschaftlichen Institutionen, wie dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin, dem Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow und der Universität Potsdam, ermöglichte nicht nur die kontinuierliche Fortsetzung der Datenerhebung und die Umsetzung von Maßnahmen, die dem Gewässer- und Fischartenschutz dienen, sondern auch die Erstellung dieser Publikation. Inzwischen liegen neue Befischungsergebnisse aus 170 Gewässern vor. Diese ermöglichen nicht nur ein Resümee über die Entwicklung der Berliner Fischfauna, sondern auch eine Evaluierung der fischereilichen Nutzung urbaner (städtischer) Gewässer. Während Fische aus heimischen Gewässern nur noch eine untergeordnete Rolle für die Ernährung der Bevölkerung einnehmen, haben sie als Objekte der Angelfischerei und als Indikatoren für die ökologische Bewertung von Gewässern an Bedeutung gewonnen. Die Autoren hoffen, mit dieser Publikation ihren Beitrag zur Entwicklung tragfähiger Kompromisse zu leisten, um im breiten Konfliktfeld zwischen der Gewässernutzung durch den Menschen und den ökologischen Anforderungen der Fische als Bewohner dieser urbanen Gewässer zu vermitteln.


BODDENHECHT: Ökologie, Nutzung und Schutz von Hechten in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns

Dieses Buch handelt im Wesentlichen vom Hecht (Esox lucius), dem „Wasserwolf“, seiner Ökologie, Nutzung und Bewirtschaftung in den Küstengewässern, den sogenannten "Bodden", in Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland. In diesem Buch werden aktuelle Forschungsergebnisse aus einem groß angelegten sozialökologischem Forschungsprojekt namens BODDENHECHT sowie wissensbasierte Empfehlungen für die Bewirtschaftung des Boddenhechtbestands präsentiert. Es richtet sich an Anglerinnen und Angler, Fischerinnen und Fischer, andere Naturschutzinteressierte sowie an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Bewirtschaftende und Politikerinnen und Politiker aller Parteien, die sich für die Nutzung und das Management von Fischbeständen an der Küste interessieren oder dafür verantwortlich sind.


Biodiversität, Angeln und Gesellschaft - Wissensbasierte Empfehlungen für ein nachhaltiges Fischereimanagement an Baggerseen

Vorliegendes Buch fasst die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse des zwischen 2016 und 2022 durchgeführten ProjektsBaggersee zusammen. Der Forschungsverbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Hochschule Bremen in enger Kooperation mit Angelvereinen, organisiert im Anglerverband Niedersachsen e. V., hat in diesem Zeitraum wesentliche Grundlagen zur Biodiversitätsausstattung von Baggerseen  und zur Förderung der Biodiversität und der Ökosysteme geschaffen. Das Projekt verfolgte mehrere Ziele. Vor allem wollte das Forschungsteam die hegerischen Möglichkeiten an Baggerseen überprüfen, die sowohl Biodiversität als auch Naherholungsqualität steigern. Das Projekt war Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Bundesamt für Naturschutz und zusätzlich mit Eigenmitteln des IGB, der Hochschule Bremen und des Anglerverbands Niedersachsen e. V. gefördert. Die wesentlichen Projektinnovationen sind:

1. Zusammenstellung des Arteninventars an Baggerseen.
2. Erstmalige Durchführung von replizierten Ganzseeexperimenten zur Wirksamkeit von Totholzeinbringungen und Flachwasserzonenschaffungen im Litoral von Baggerseen.
3. Überprüfung der Effektivität von Mehrartenfischbesatz als Ergänzung früherer Arbeiten, die sich isoliert nur mit dem Besatz einzelner Arten beschäftigt haben.


Fisch des Jahres 2023: Der Flussbarsch (Perca fluviatilis)

In dieser Broschüre des DAFV werden viele Informationen zu Biologie, Ökologie, Management und zum Angeln zum Barsch zusammengetragen. Anders als ihr Name vermuten mag, gehören Europäische Flussbarsche (Perca fluviatilis), im nachfolgenden Text Barsch genannt, zu den häufigsten Fischarten in Naturseen (Persson et al., 1991; Mehner et al., 2005) als auch in künstlichen Baggerseen (Matern et al., 2019; Matern et al., 2022). Innerhalb von Seen finden sich Barsche sowohl im Uferbereich als auch im Freiwasser (Nakayama et al., 2018), wobei nach einer ersten Phase im Freiwasser von Seen als Larve von Jungfischen insbesondere hölzerne Strukturen im Ufer von Gewässern bevorzugt werden (Lewin et al., 2004; Lewin et al., 2014). Adulte Barsche sind auch gerne im Freiwasser und vor allem am Übergang von Ufer zum Freiwasser an Scharkanten anzutreffen (Nakayama et al., 2018). In einer Untersuchung von insgesamt 20 niedersächsischen Baggerseen über vier Jahre (2016-2019) mittels Elektrofischerei vom Boot konnten Matern et al. (2021) zudem zeigen, dass die Häufigkeiten sowohl von kleinen als auch großen Barschen mit zunehmendem Deckungsgrad submerser Makrophyten (Unterwasserpflanzen) im Gewässer zunahmen. Für große Barsche war allerdings Totholz die wichtigste Struktur im Uferbereich, die sich positiv auf die Barschfänge auswirkte.


Baggersee: Angeln, Forschen, Arten schützen

Baggerseen sind für uns Anglerinnen und Angler in Niedersachsen einfach nicht wegzudenken: Kein Wunder, denn Naturseen gibt es hier kaum. Doch sind die ehemaligen Kies-, Sand- und Tongruben ein umkämpftes Feld, da Nutzungs- und Naturschutzinteressen miteinander konkurrieren. Angelvereine haben in der Debatte oft einen schlechten Ruf – und das, obwohl die Anglerschaft sich vielfach freiwillig in den Dienst des Gewässerund Naturschutzes stellt. Zugegeben, wir sind über das Fischereigesetz sogar zur Hege der Fischbestände und zur Pflege der Uferzonen verpflichtet, aber das macht uns ja nicht weniger engagiert. Außerdem schreiben die Gesetze nicht genau vor, was wir bei unserer fischereilichen Bewirtschaftung zu tun und zu lassen haben. Wir können also über die Wahl der richtigen Werkzeuge so einiges an den Gewässern bewirken. Unsere Bewirtschaftung hat übrigens weitreichende Folgen für Fischbestände, Natur und Menschen, sodass wir in dieser Broschüre auch oft von „Management“ sprechen.

Aber Hand aufs Herz: Habt Ihr Euch je Gedanken dazu gemacht, welche unserer anglerischen Managementmethoden am Ende erfolgsgekrönt sind und welche der Natur oder dem Menschen vielleicht sogar einen Bärendienst erweisen? Das Team BAGGERSEE und weitere wissenschaftliche Arbeitsgruppen forschen dazu seit mehr als zehn Jahren in enger Zusammenarbeit mit Angelvereinen und -verbänden. Im BAGGERSEE- Projekt haben Anglerinnen und Angler aus 26 Vereinen mit einem Forschungsteam über sechs Jahre zusammengearbeitet. Unterwegs waren sie dabei in Niedersachsen. Die Erkenntnisse gelten aber für viele weitere Bundesländer – denn so unterschiedlich sind Baggerseen in den verschiedenen Bundesländern in der Regel nicht. Die Erkenntnisse sind auch für Tagebaurestseen und Seen allgemein von Bedeutung.

In dieser Broschüre erklären wir euch die aktuellen Einschätzungen zu den folgenden Themen:

Fischbesatz, Entnahmeregelungen, weitere Schonbestimmungen und Lebensraumverbesserungen. Ebenso diskutieren wir die Option, den Baggersee einfach mal sich selbst zu überlassen. Und wir gehen der Frage nach, wie stark das Angeln die Natur rund ums Baggerloch beeinflusst. Auch wenn für den einen oder die andere ein paar unbequeme Wahrheiten dabei sein mögen, gibt es eine gute Nachricht vorweg: Naturschutz und anglerische Naturnutzung an Baggerseen passen oft besser zusammen, als es viele für möglich halten.


Naturnahe Gestaltung von Uferzonen an Baggerseen: Chancen, Schwierigkeiten und Potentiale

BAGGERSEE ist ein Gemeinschaftsprojekt des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), des Anglerverbands Niedersachsen e. V. (AVN), der Hochschule Bremen und der Technischen Universität Berlin (TU). Das Forschungs- und Umsetzungsprojekt wird gefördert im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative „Forschung zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Koordinator ist Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom IGB und der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Diese Seiten sind für alle, die sich für Naturschutz am Wasser interessieren, Gewässer hegen, behördliche Genehmigungen erteilen oder die Nachnutzung von Abgrabungsgewässern festlegen. Sie erfahren hier, wie Flachwasserzonen und Totholz dem „Baggersee um die Ecke“ zu mehr Artenreichtum verhelfen können. Zudem erwarten Sie wissenschaftliche Fakten rund um die Bewirtschaftung von Baggerseen.
Warum ist das wichtig?
Baggerseen sind wertvolle und unterschätzte Lebensräume für viele ans Wasser gebundene Arten. Auch prägen sie in zahlreichen deutschen Bundesländern maßgeblich die Gewässerlandschaft. Eine naturnähere Gestaltung der Uferhabitate könnte die biologische Vielfalt an künstlichen Abgrabungsgewässern erhöhen. Angelvereine sind zentrale Partner für die ökologische Aufwertung von Baggerseen. Sie haben eine gesetzlich festgelegte fischereiliche Hegepflicht an ihren Gewässern. Zwei vielversprechende Maßnahmen sind das Anlegen von Flachwasserzonen und das Einbringen von Totholz. Genehmigungen solcher Vorhaben berühren das Wasser-, Naturschutz- und Fischereirecht. Behörden bewegen sich hierbei in einem gesetzlich gesicherten Rahmen. Dies zeigen konkrete Erfahrungen des Projekts BAGGERSEE, die wir hier mit Ihnen teilen möchten. Sie wüssten gerne mehr? Dann laden wir Sie herzlich ein, diese Broschüre zu lesen.


Nachhaltiges Management von Angelgewässern: Ein Praxisleitfaden

Unser neues Handbuch für den Gewässerwart ist da. 240 Seiten zu Besatz, Hege, Entnahmefenster, neue Hegesoftware. Und das Beste. Alles umsonst - wir wollen dem Allgemeinwohl dienen mit unseren Erkenntnissen aus der steuerfinanzierten Forschung.

 

Das vorliegende Buch fasst wesentliche Grundlagen des angelfischereilichen Managements („Hege“) und der Managementplanung vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema zusammen. Das Buch entstand aus einem um einige Kapitel erweiterten Vorlesungs bzw. Seminarskript, das die Inhalte einer im Herbst 2016 an sechs Orten in Deutschland durchgeführten Veranstaltungsreihe zu Prinzipien der nachhaltigen Hege und Pflege in der Angelfischerei zusammenfasste. Die Seminare wurden entwickelt und durchgeführt von Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Dr. Tobias Rapp, Daniel Hühn, Eva-Maria Cyrus und Andreas Mühlbradt vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin. Die Seminare und die daraus entstandene vorliegende Buchpublikation wurden durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 2016 geförderten Projekt Besatzfisch 2.0 (Förderkennzeichen 01UU1501) finanziert.

 

In diesem Buch wurde der Versuch unternommen, die wesentlichen Empfehlungen in Bezug auf das Management von Angelgewässern so populärwissenschaftlich wie möglich auf Basis des aktuellen Wissensstands darzustellen. Die Schrift entstand aus der Wahrnehmung eines hohen Bedarfs an einer aktuellen deutschsprachigen Zusammenstellung wesentlicher Prinzipien und Herangehensweisen bei der Hege und der Bewirtschaftung von anglerisch genutzten Fischbeständen. Entsprechend sind Zielgruppen des Buches Gewässerwarte, Angelvereinsvorstände, Fischereibiologen, interessierte Angler, Naturschützer, Studierende und Fachkollegen.


Besatzfisch – Geschichten von Fischen, Anglern und Forschern

Kann man das Angeln wissenschaftlich betrachten?

Und wenn ja - wem nutzt das? Wir sagen: Angelfischereiforschung ist nicht nur möglich, sondern ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Entwicklung unserer Binnengewässer. Denn Angler sind nicht nur Nutzer, sondern auch zentrale Heger der Fischbestände in Teichen, Talspeeren, Kanälen, Seen und Flüssen. Und gute Forschung unterstützt die Angler bei ihren hegerischen Aktivitäten.

Sind wissenschaftliche Erkenntnisse lustig?

Eher nicht. Aber wir sehen uns in der Verantwortung, unser Wissen an die Nutzer und Praktiker zu vermitteln. Laut obigem Zitat kann Humor helfen, Hürden – wie wissenschaftliches Kauderwelsch– zu überwinden. Diese Broschüre richtet sich an alle, die sich neuen Themen der Angelfischerei gerne auf humorvolle Weise nähern.

Kann ein Comic alles erklären, was wir Forscher herausgefunden haben?

Nein, das ist nicht möglich. Aber Comics können einige zentrale Botschaften vermitteln. In dieser Broschüre finden Sie nähere Ausführungen in den Erklärtexten. Und wer es ganz genau wissen will, bekommt umfassende Tipps zur Originalliteratur, die allerdings meist in englischer Sprache verfasst ist.

Wer steckt hinter dem Ganzen?

Das Projekt Besatzfisch am Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei forschte in den Jahren 2010 bis 2015 zum Thema Fischbesatz und seine Alternativen. Was es damit auf sich hat, können Sie gleich in unserem ersten Comic und dem dazugehörigen Erklärtext erfahren. Besatzfisch 2.0 war das Nachfolgeprojekt im Jahre 2016, das die Aufgabe hatte, die Forschungsergebnisse breiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Vorliegende Broschüre ist ein Produkt von Besatzfisch 2.0. Herzlich gedankt sei dem Bundeministerium für Bildung und Forschung, das beide Vorhaben großzügig finanziert hat!


Charakterisierung und Perspektiven der Angelfischerei in Nordostdeutschland

Das Angeln ist in Nordostdeutschland eine beliebte Freizeitaktivität. Insbesondere in den beiden Bundesländer Brandenburg (BB) und Mecklenburg-Vorpommern (M-V) werden die vielen Gewässer sowohl von einheimischen Anglern als auch von Angeltouristen intensiv anglerisch genutzt. Aufgrund des in BB und M-V vergleichsweise einfach zu realisierenden Zugangs zum Angeln in verschiedensten Gewässern verteilt sich die Angelaktivität über nahezu das gesamte Gewässernetz. Das generiert vielfältige, zunächst lokale Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Anglern (heimische Angler und Touristen) sowie zwischen Anglern und Erwerbsfischern. Gleichzeitig erzeugt die angelfischereiliche Nutzung ökologische Effekte auf einzelne Gewässer, auf die wiederrum die Angler mit verändertem Verhalten reagieren. In der Summe führen die Wechselbeziehungen zwischen Anglern und Gewässern zu Effekten auf der Ebene ganzer Regionen und des Bundeslands (regionale Skala). Diese sind sehr schwer zu modellieren und zu prognostizieren, weil sich die Anglerschaft aus höchst unterschiedlichen Anglertypen zusammensetzt, die ganz spezifische Interessen, Werte, Einstellungen, Präferenzen und Verhaltensweisen charakterisiert. Vor diesem Hintergrund beschreibt und analysiert die vorliegende Studie die institutionellen (vor allem die gesetzlichen) Rahmenbedingungen, die Fischereirechtssituation, die Gewässerbedingungen und die Fischfauna, die Trends in der Angelbeteiligung sowie die grundsätzlichen sozio-ökonomischen Merkmale der Anglerschaften in Berlin, BB und M-V.


Einflussfaktoren auf die anglerische Fangbarkeit von Hechten (Esox lucius)

Angler in Deutschland bevorzugen Raubfische gegenüber Friedfischen (ARLINGHAUS, 2004; ENSINGER,2015) . In diesem Zusammenhang gehört der Hecht (Esox lucius) zu den beliebtesten Fischarten(WOLTER et al., 2003; ARLINGHAUS et al., 2008a;ENSINGER, 2015) . In Berlin und Brandenburg ist der Hecht sogar der Zielfisch Nr. 1 unter den Anglern (ENSINGER, 2015) , die dem pfeilschnellen Räuber meistens mit Naturködern beim Ansitzangeln oder mit Kunstködern beim Spinnfischen nachstellen. Wegen seiner Beliebtheit wird in Anglerkreisen lebhaft diskutiert, was den Fangerfolg beim Hechtangeln maßgeblich beeinflusst. Immer wieder auftretende beliebte Fragen lauten: welcher Köder ist am erfolgreichsten, bei welchem Wetter hat man die besten Fangaussichten oder wo findet man Hechte am ehesten im Gewässer? Der vorliegende Beitrag versucht diese Fragen aus wissenschaftlicher Sicht zu beantworten. Insbesondere um die Bedeutung des Hechtverhaltens für die Fangbarkeit ranken sich viele Mythen und Beobachtungen. Traditionell gilt der Hecht als Lauerräuber, der aus schützender Deckung (z. B. Unterwasserpflanzen,Schilf, Totholz) in seinem Revier (KOBLER et al.,2008a, b) vorbeischwimmende Beutefische attackiert. Um sich der Frage zur Fangbarkeit von Hechten wissenschaftlich zu nähern, werden im vorliegenden Beitrag aktuelle Studien zusammengefasst, die verschiedene Einflussfaktoren der Fangbarkeit von Hechten beleuchteten. Der Großteil der vorgestellten Studien wurde am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin und in deutschen Naturgewässern angefertigt. Die im Folgenden dokumentierten Ergebnisse bestätigen viele anglerische Praxiserfahrungen aus wissenschaftlicher Sicht, es finden sich aber auch einige Überraschungen.


Hechtbestandsmanagement in der Angelfischerei - Möglichkeiten und Grenzen der Hege über Besatz, Habitatmanagement und veränderte Fang- und Entnahmebestimmungen

Der Hecht (Esox lucius) gehört zu den wichtigsten Zielfischarten der Angler in Deutschland (WOLTERet al. 2003, ARLINGHAUS et al. 2008a). In Berlin und Brandenburg ist er sogar der beliebteste Angelfisch (ENSINGER 2015). Der Hecht lässt sich vergleichsweise einfach angeln (Weithman & Anderson1976). Entsprechend empfindlich reagieren Hechtbestände auf Befischung (MOSINDY etal. 1987, GODDE & COBLE 1991, PIERCE et al. 1995,POST et al. 2002, JOHNSTON et al. 2013). Schon ein äußerst geringer Angelaufwand von nur 1,24 h/ha reichte aus, um ca. 50 % der Jahresproduktion eines kleinen, unproduktiven Sees in Ontario zufangen (MOSINDY et al. 1987). Diverse Gründe erklären die hohe Fangbarkeit von Hechtbeständen im Vergleich mit anderen Fischarten (MOGENSEN etal. 2014). Erstens hat die natürliche Auslese eine hohe Aggressivität bei Hechten hervorgebracht, was zu allem Überfluss mit einer, relativ zu anderen Arten, geringen Lernfähigkeit einhergeht (COBLEet al. 1985). Dadurch wird die Fängigkeit von Hechten vor allem mit Kunstködern begünstigt. Zweitens sind Hechte bis zu einer Länge von ca. 55 cm stark an Unterwasserpflanzen und andere Unterstände gebunden (GRIMM 1989; GRIMM &KLINGE 1996). Diese Lebensräume lassen sich von Anglern, z. B. mittels Echoloten oder visuell, leicht identifizieren. Entsprechend wird die gezielte Befischung auch bei geringen Populationsgrößen gefördert (POST et al. 2002).


Hand in Hand für nachhaltigen Fischbesatz: Zehn Besatzfisch-Kernbotschaften aus fünf Jahren angelfischereilicher Forschung

Süßwasserfische gehören weltweit zu den am stärksten gefährdeten Wirbeltieren. Etwa die Hälfte aller in Deutschland heimischen Arten ist gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht (Freyhof 2009). In Deutschland spielen Angelvereine beim Fischartenschutz in Binnengewässern eine zentrale Rolle. Sie sind hierzulande die Hauptinhaber von Fischereirechten. Damit einher geht gemäß landesfischereigesetzlichen Bestimmungen die Verpflichtung zur Hege und Pflege – modern ausgedrückt ist dies der Auftrag zum nachhaltigen Management der Fischbestände einschließlich der für die Fische so wichtigen Lebensräume (Arlinghaus 2006). Im Rahmen des gesetzlichen Hegeauftrags erhalten und fördern Angelverbände und -vereine Fischbestände unter anderem, indem sie Zucht- oder Wildfische in die Gewässer setzen (Klein 1996; Siemens et al. 2008). Diese weitverbreitete Hegemaßnahme heißt Fischbesatz. Es existieren diverse nationale Leitlinien zur Gewährleistung einer guten fischereifachlichen Besatzpraxis (Berg 1993; Arlinghaus 2006; Baer et al. 2007; Lewin et al. 2010). Aufgrund fehlender Monitoringaktivitäten ist aber in vielen Fällen unklar, ob das flächendeckende Besatzengagement der hiesigen Angelvereine immer die gewünschten Erfolge bringt – sowohl für den Angler als auch für den Fischartenschutz (Klein 1996). Auch besteht der Verdacht, dass Fischbesatz je nach Auswahl der Satzfischherkünfte die genetische biologische Vielfalt sowie je nach Auswahl der zu besetzenden Arten die natürliche Vielfalt der Fischgemeinschaften negativ beeinflussen könnte (Waterstraat 2002; Baer et al. 2007; Lewin et al. 2010).


Hand in Hand für eine nachhaltige Angelfischerei: Ergebnisse und Empfehlungen aus fünf Jahren praxisorientierter Forschung zu Fischbesatz und seinen Alternativen

Hier handelt es sich um eine Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsprojekts Besatzfisch. Dieses Forschungsvorhaben war nach einer einjährigen Vorphase zur Hauptantragstellung von Januar 2010 bis Dezember 2014 als Nachwuchsforschergruppe unter der Leitung von Prof. Dr.Robert Arlinghaus am IGB und an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt. Die Forschergruppe wurde im Programm für „Sozial-ökologische Forschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (Förderkennzeichen: 01UU0907). Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Fördergebiet „Umwelt, Kultur,Nachhaltigkeit“, fungierte als Projektträger.

Gemeinsam mit 18 Angelvereinen und unterstützt durch zwei Landesanglerverbände in Niedersachsen, wurde in fünf Jahren angelfischereilicher Forschung und Gestaltung viel erreicht. Im vorliegenden Buch finden Sie eine populärwissenschaftliche Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse und Empfehlungen der gemeinsamen Arbeit. Der Fokus liegt auf Aspekten, die für die anglerische Praxis besonders erwähnenswert und interessant sind. Diejenigen Teile, die noch nicht wissenschaftlich publiziert worden sind, werden in diesem Buch etwas ausführlicher gewürdigt.


Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland zum Tierschutz in der Angelfischerei

Der Tierschutz hat in Deutschland eine hohe gesellschaftliche Bedeutung und ist über den Artikel 20a des Grundgesetzes fest in der Verfassung verankert. Infolgedessen sind hierzulande die Fischerei und die Nutzung von Fischen in der Forschung von strengen tierschutz rechtlichen Auflagen betroffen. Auch die Schweiz hat vor wenigen Jahren strenge tierschutzrechtliche Regeln in Bezug auf die Nutzung von Fischen im Rahmen der Fischerei eingesetzt. Die ethische Bewertung fischereilicher Aktivitäten hängt wesentlich von der Intention des Fischers bzw. Anglers und der Verwendung des Fangs ab. Während eine erwerbsmäßige Nutzung von Fischen für die menschliche Ernährung in der Regel von allen Gesellschaften toleriert wird, ist insbesondere die als Freizeitbeschäftigung ausgeübte Angelfischerei seit vielen Jahren mit dem Vorwurf der unnötigen Tierquälerei konfrontiert. Das deutsche Tierschutzgesetz verlangt einen vernünftigen Grund, wenn Tieren – so auch Fischen – Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Nach derzeitiger Rechtsprechung ist ein solcher dann gegeben, wenn man Fische zum eigenen Verzehr oder aus Hegegründen fängt. Hingegen sind anglerische Praktiken, die einen so definierten vernünftigen Grund vermissen lassen, seit den 1980er Jahren sukzessive eingeschränkt und teils verboten worden. Zur Debatte stehen insbesondere Praktiken wie das sogenannte Put-and-Take-Angeln in kommerziellen Angelteichen, das Wettangeln sowie das freiwillig motivierte Zurücksetzen großer, entnahmefähiger Fische oder die Nutzung lebender Köderfische beim Angeln auf Raubfische. Wie nimmt die Bevölkerung in Deutschland diese Diskussion wahr?


Die Bedeutung des Angelns für Menschen mit Behinderung

Für Millionen von Menschen in Deutschland ist Angeln eine bedeutende Freizeitaktivität und eine wesentliche Komponente der individuellen Lebensführung. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, die sozial-psychologische Bedeutung des Angelhobbys speziell für Personen mit Behinderung aufzudecken. Dazu wurde eine strukturierte schriftliche Befragung unter im Deutschen Anglerverband e.V. organisierten Anglern mit und ohne körperlicher Schwerbehinderung durchgeführt. Nach zweimaliger Erinnerung betrug die korrigierte Rücklaufquote 67,3% (N = 954). Darunter befanden sich 347 Angler mit Schwerbehinderung. Angler mit Schwerbehinderung waren älter, lebten in Haushalten mit weniger Personen und wiesen eine geringere Schulbildung sowie eine höhere Erwerbslosigkeitsrate auf als Angler ohne Schwerbehinderung. Auch die Verteilung auf verschiedene Tätigkeitsgruppen unterschied sich deutlich zwischen den untersuchten Anglersegmenten. Verglichen mit Anglern ohne Schwerbehinderung waren Angler mit Schwerbehinderung deutlich häufiger im Ruhestand. Angler mit Schwerbehinderung wiesen ein deutlich geringeres persönliches Wohlbefinden auf als Angler ohne Schwerbehinderung. Auch die Zufriedenheit mit dem Leben im Allgemeinen war bei Anglern mit Schwerbehinderung geringer ausgeprägt. Interessanterweise zeigte sich für Angler mit Schwerbehinderung, dass sich die Zufriedenheit mit der Freizeit positiv auf das persönliche Wohlbefinden auswirkte, während dies bei Anglern ohne Schwerbehinderung nicht der Fall war. Für Angler mit Schwerbehinderung ist die Qualität des Angelhobbys mit entscheidend für die allgemeine Lebenszufriedenheit. Die Analyse des psychologischen Stellenwerts zeigte darüber hinaus auf, dass das Angelhobby im Leben von Menschen mit Schwerbehinderung eine größere soziale Rolle spielt als bei Anglern ohne Schwerbehinderung.


Der unterschätzte Angler

Was soll das sein: Ein Buch über das Angeln, das sich weder für Knoten noch Köder interessiert und anstelle des Fischfangs den Angler selbst untersucht? Die Angelei gar als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen – ja, ist das nicht zuviel des Guten? Angler und ihre Interessensvertretungen müssen sich in Deutschland deutlicher Kritik seitens des Tier- und Naturschutzes erwehren. Selten wird hierbei wissenschaftlich argumentiert oder gar ein ganzheitliches Bild entwickelt, das alle Interessen akzeptiert, angemessen bewertet und in ein zukunftsfähiges Gewässer- und Fischereimanagement umsetzt. Das vorliegende Buch möchte durch fundierte wissenschaftliche Einsichten zur Angelfischerei dazu beitragen, die doch oft emotionsgesteuerte Debatte auf eine versachlichte Ebene zurückzusteuern. Auch wenn etliche der Thesen überraschen werden, basieren sie doch auf internationalen Forschungsergebnissen und -trends, die allerdings hierzulande häufig als nicht übertragbar auf deutsche Verhältnisse abgelehnt oder teilweise hartnäckig ignoriert werden. Man wird sehen.


Angelfischerei in Deutschland - eine soziale und ökonomische Analyse

In Industrienationen wird der Binnenfischereisektor in Oberflächengewässern seit langem von der Angelfischerei und nicht mehr von der kommerziellen Seen- und Flussfischerei dominiert. Ungeachtet dessen ist die Informationsgrundlage über die soziale und ökonomische Bedeutung der Freizeitfischerei ungenügend, obgleich modernes Angelfischereimanagement Management von Fischbeständen und Menschen mitsamt ihren Erwartungshaltungen und Verhaltensweisen bedeutet. Diese Studie dokumentiert die Ergebnisse einer telefonisch durchgeführten Zufallserhebung unter in Deutschland wohnhaften, aktiven Anglern (N = 474). Sie soll die existenten Wissenslücken in gewisser Weise schließen. Neben Anglern wurde die Bevölkerung telefonisch zu Aspekten der Angelfischerei befragt (N = 323). Ziel der Studie war es, Wissenschaftlern, Politikern, Behörden, Verbänden und Anglern fundierte Einsichten in eine wichtige Freizeitaktivitätin Deutschland zu liefern.

Es wurde festgestellt, dass das Angeln eine Freizeitbeschäftigung ist, die von der in der Bundesrepublik wohnhaften Bevölkerung in großem Umfang und mit hohem Engagement betrieben wird. Im Jahre 2002 angelten etwa 3,3 Millionen Menschen im Alter von 14 und mehr Jahren mindestens einmal in Deutschland oder im Ausland. Die absolute Anglerzahl pro Bundesland hing eng mit der Bevölkerungsdichte pro Bundesland zusammen. Relativ auf ein Bundesland bezogen, fanden sich besonders viele Anglerhaushalte in den nördlichen Bundesländern. Verglichen mit der Bevölkerung lebten Angler signifikant häufiger in kinderreichen Einanglerhaushalten sowie in ländlichen Gebieten. Angler waren zu einem überragenden Anteil männlichen Geschlechtes, wobei ältere Altersgruppen in der Anglerpopulation unterrepräsentiert waren. Das Angeln war in sämtlichen Gesellschaftsschichten verbreitet. Die Bevölkerung war mehrheitlich positiv gegenüber der Angelfischerei eingestellt.