Lebensräume aufwerten lohnt sich!

Quarry Pond

Baggersee-Projekt stellt seine Kernergebnisse zur Förderung von Fischen in Science vor.

In dem großangelegten Ganzsee-Experiment in Zusammenarbeit mit duzenden Angelvereinen des Anglerlverbands Niedersachsen e.V. wurden in 20 Baggerseen über einen Zeitraum von 6 Jahren verschiedene Hegemaßnahmen wie Fischbesatz, Einbringen von Totholz und Anlegen von Flachwasserzonen und deren Auswirkungen auf Fischbestände untersucht. Die Wirkungen der Maßnahmen wurden mit unveränderten Kontrollgewässern verglichen. Über 150.000 Fische gingen in die Untersuchungen ein.

Das Kernergebnis: In Baggerseen, in denen Flachwasserzonen geschaffen wurden, stieg der Fischbestand nachhaltig an. Insbesondere Rotaugen und Jungfische profitierten. Flachwasserbereiche sind für viele Fischarten ökologisch unverzichtbar und dienen als Refugien, Laichplätze und Aufwuchs-Gebiete für Jungfische. Das Einbringen von Totholz hatte nur in einzelnen Seen positive Effekte. Fischbesatz mit typischen Fischarten wie Hecht, Zander, Brasse, Rotauge und Schleie misslang und steigerte die Bestände nicht.

„Die Wiederherstellung zentraler ökologischer Prozesse und Lebensräume – das ökosystembasierte Lebensraummanagement – kann Fischbestände nachhaltiger schützen und fördern als eng auf einzelne Arten ausgerichtete Maßnahmen wie Fischbesatz“, erklärt Johannes Radinger vom Ifishman und IGB, Hauptautor der Studie.

Eine weitere Schlüsselerkenntnis: Die Zusammenarbeit aus Angelpraxis und Fischereiwissenschaft zahlt sich aus. Im Baggersee-Projekt haben viele niedersächsische Angelvereine und deren Mitglieder sowie diverse weitere Akteure aus Naturschutz und Verwaltung mitgewirkt.

„Mehrere von Angelvereinen bewirtschaftete Baggerseen gleichzeitig in das Experiment einzubeziehen, war nur durch die enge Zusammenarbeit mit der Praxis möglich. Im Grunde war das Projekt ein Anglerprojekt. Wir Wissenschaftler haben lediglich die Maßnahmenerfolge und -misserfolge dokumentiert. Die Kooperation auf Augenhöhe hat zu einem Umdenken in Bezug auf Fischbesatz beigetragen und die Akzeptanz für nachhaltigere, lebensraumbezogene Managementalternativen gefördert“, resümiert Ifishman Leiter und Projektleiter Robert Arlinghaus.

Großer Dank gilt allen Helfern, Mitwirkenden und Unterstützern sowie allen Kooperationspartnern sowie den Geldgebern beim Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesamt für Naturschutz sowie dem Anglerverband Niedersachsen e.V.

Eine Veröffentlichung der Projektergebnisse in der weltweit renommiertesten Fachzeitschrift ist natürlich der krönende Abschluss für das Baggersee-Projekt!

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