Schutz, Erhaltung und Wiederansiedlung bedrohter Wanderfischarten wie Lachs (Salmo salar), Stör (Acipenser spp.), Aal (Anguilla anguilla) und Meerforelle (Salmo trutta) sind langwierige Verfahren, die enorme finanzielle Aufwendungen und ausgeprägtes politisches Verhandlungsvermögen erfordern. Denn Flüssen stellen nicht nur einen Lebensraum für aquatische Organismen dar, sondern ermöglich auch viele menschliche Aktivitäten, die dem Einzelnen und der Gesellschaft insgesamt große Nutzen stiften. Dazu zählen wassernahe Siedelungen, gewässerbezogene Freizeitaktivitäten sowie Schifffahrt, Bewässerung in der Landwirtschaft und Gewinnung ernauerbarer Energie durch Wasserkraft. Diese Nutzungen haben zum Teil einen hohen wirtschaftlichen und auch sozialen Wert und erhalten infolgedessen in politischen Prozessen häufig eine höhere Priorität als die Wiederansiedlung bedrohter oder (im Falle des Lachses) ausgelöschter Flussfischarten.