Bedeutung der Körperlänge für die Ei- und Larvengröße sowie der Reproduktionserfolg beim Hecht

Die Relevanz von maternalen Effekten als wichtige Einflussfaktoren für die Fitness der Nachkommenschaft wurde erst in den letzten Jahren erkannt und stellt für die Fischereiwissenschaften und Fischökologie ein zentrales Forschungsthema dar. Maternale Effekte, die sich über das Muttertier ausprägen, beeinflussen unmittelbar morphologische Leistungsparameter der Nachkommen und werden zunehmend als Grund für die Rekrutierungsvariabiltät von Fischpopulationen vorgeschlagen. Diskutiert werden vor allem größen- und altersbedingte Effekte der Laichtiere auf die Vitalität des Nachwuchses. Reproduktive Eigenschaften, wie Fruchtbarkeit und Eiqualität, die durch die Körpergröße des Laichtieres beeinflusst werden, wurden schon bei vielen Fischarten untersucht. Inwieweit Kondition und Wachstum der Larven durch die Alters- und Größenstruktur des Laichtierbestandes geprägt werden, ist hingegen besonders bei Süßwasserfischen ein wenig untersuchter Zusammenhang. Für die vorliegende Arbeit wurden 37 Hechtweibchen (Totallänge: 33,5 – 118,0 cm) und deren Nachkommen auf maternale Effekte untersucht. Neben der Fruchtbarkeit, Eigröße und Eiqualität wurden Zusammenhangsanalysen auch mit Larven und juvenilen Hechten durchgeführt, um langfristig wirkende Effekte der Weibchengröße zu überprüfen. Im Hinblick auf die Fruchtbarkeit und Eigröße ergaben die Untersuchungen einstimmende Ergebnisse mit der zuvor studierten Literatur. Herauszustellen ist die hier beobachtete Fortsetzung des positiven Zusammenhangs zwischen der Körperlänge der Weibchen und der des Nachwuchses bis ins juvenile Alter. Die Relevanz der Befunde wird besonders deutlich, wenn die Untersuchungsergebnisse auf einen Bestand übertragen werden, der durch eine größenselektive Fischerei beeinflusst wird. Konservative Praktiken der Angel- und Binnenfischerei, die ausschließlich durch Mindestmaße die jungen Laichtiere schützen, sollten nach den hier erlangten Erkenntnissen auf den Prüfstand gestellt werden. Zur Untermauerung der ermittelten Ergebnisse bedarf es jedoch weiterer Forschungsarbeit.