Unterschiede zwischen organisierten und nichtorganisierten Anglern im urbanen Raum: Eine sozioökonomische Analyse am Beispiel Berlins

BSc thesis

Um das Fischereimangement verbessern zu können, ist auch ein besseres Verständnis der Charakteristika und Verhaltensweisen von Anglern und Anglergruppen (hier Organisierte und Nichtorganisierte) notwendig. Die vorliegende Studie basiert auf Angabenvon n = 1061 Teilnehmern einer schriftlichen Umfrage in der deutschen Hauptstadt Berlin, deren Ziel es war, die sozialen und ökonomischen Unterschiede zwischen O und NO herauszuarbeiten und im Kontext der Spezialisierungstheorie zu diskutieren. Es wurden u.a. Variablen gemessen, die bereits in früheren Studien zur Messung des Spezialisierungsgrades bzw. seiner Unterdimension, dem Commitment (dt.: Engagement) -Grad, verwendet wurden, um zu prüfen, ob organisierte Angler durch einen höheren Spezialisierungs-/Commitment-Grad gekennzeichnet sind. Zweites Ziel der Studie wares, zu prüfen, inwieweit sich die Gruppen der organisierten und nichtorganisierten Anglerim urbanen Raum am Beispiel Berlins unterschieden. Ungefähr die Hälfte (58,3 %) aller Teilnehmer der Umfrage war in einem Angelverein, einer Ortsgruppe oder ähnlichem organisiert, während weitere 41,7 % angaben, keiner Organisation anzugehören. Hinsichtlich demographischer Variablen (z.B. Alter, Geschlechterverteilung, Familienstand, Anzahl Kinder, Ausbildungsstand, Berufsgruppe) ergab sich lediglich ein signifikanter Unterschied: Nichtorganisierte gaben häufiger an, zur Berufgruppe der Selbständigen zu gehören. Bei der Messung von Beteiligungsvariablen ergab sich, dass organisierte Angler erfahrener waren (gemessen an der Anzahl der Angeljahre) als nichtorganisierte, öfter angeln gingen, häufiger vorwiegend nachts fischten, seltener öffentliche Verkehrsmittel nutzten, den beangelten Gewässern mehr Fischmasse entnahmen, den Neuwert ihrer Angelausrüstung höher einschätzten, jährlich mehr Geld für das Ergänzen und Ersetzen der Angelausrüstung investierten, regelmäßiger vom Boot aus fischten und häufiger Urlaubim In- oder Ausland machten. Motive wie „um mit Freunden und Bekannten zusammen zu sein“, „um mit anderenzusammen Hegefischen zu betreiben“, „um einen Preis/Pokal zu gewinnen“ und „weiles mich reizt, Fische zu überlisten“ wurden von Mitgliedern in Angelvereinen höherbewertet als von Nichtmitgliedern.

Freudenberg, P. (2006). Unterschiede zwischen organisierten und nichtorganisierten Anglern im urbanen Raum: Eine sozioökonomische Analyse am Beispiel Berlins. Bachelor Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Universität für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin


Published : 2006
Appeared in : Bachelor Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Universität für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin