Dem Barsch aufs Maul geschaut - erste BAGGERSEE-Masterarbeit erfolgreich beendet

Baggersee , Baggersee

Nach knapp drei Jahren hat die US-Masterstudentin Ashley Trudeau ihr Studium in Berlin mit einer von Prof. Dr. Robert Arlinghaus betreuten Masterarbeit zur Ernährungsökologie von Barschen in BAGGERSEE abgeschlossen. Sie verlässt nun das Projekt und kehrt von Berlin in die USA zurück, wo sie im Herbst eine Doktorandenstelle an der Rutgers Universität antritt.

 

„Ashley hat einen unglaublich reichen vergleichenden Datensatz zur Nahrungsökologie von Barschen in vierzehn Baggerseen zusammengetragen und hochprofessionell analysiert. Sie zeigt, dass die Struktur der Ufer, die Tiefe von Baggerseen und die Ausprägung der Unterwasserpflanzen einen enormen Einfluss darauf haben, was die Barsche fressen und ob sie zum Top-Räuber in einem Ökosystem werden oder nicht. Damit legt Ashley die Grundlage für das Verständnis der Energieflüsse von den Fischnährtierchen zu den Raubfischen in Abhängigkeit der Gewässerökologie“, kommentiert Prof. Dr. Robert Arlinghaus die erfolgreiche Verteidigung der Masterarbeit von Ashley Trudeau. Konkret untersuchte sie den Einfluss des Uferlebensraums, der Wassertiefe und des Nährstoffgehalts auf die Nahrungssuche sowie auf die Größenstruktur und Biomasse von Barschen in 14 niedersächsischen Baggerseen. Die Arbeit wurde mit Sehr Gut abgeschlossen.

Vor ihrem Masterstudium in Berlin arbeitete die 28-Jährige in der Heimat vier Jahre lang als Naturwissenschaftlerin bevor sie beschloss, ihre wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland fortzusetzen, um künftig als Forscherin im Bereich Gewässerökologie zu arbeiten. Sie und ihr Mann, der als Softwarentwickler arbeitet, waren Jahre zuvor in Berlin gewesen und hatten davon geträumt, eines Tages nach Berlin zu ziehen. Da passte es sehr gut in die Lebensplanung der beiden, dass  Ashley Trudeau an der Berliner Humboldt-Universität für den Masterstudiengang „Fishery, Science and Aquaculture“ angenommen wurde, zumal sie während ihrer vorangegangenen Studienarbeit herausgefunden hatte, dass sie sich ganz besonders für die aquatische Ökologie und ihre Beziehung zur Fischerei interessiert. Nach diversen Gesprächen mit Prof. Dr. Robert Arlinghaus entschied sie sich für das BAGGERSEE-Projekt und die Masterarbeit über die Barschpopulation.

„Ich habe unglaublich viel über Fischereiforschung gelernt und durfte zudem mit einer großartigen Gruppe Menschen arbeiten“, bringt Trudeau ihre Zeit im Projekt  auf den Punkt. Berlin und BAGGERSEE verlässt sie nur ungern.  Sie ist gern Teil des Teams und durch das Projekt quasi auf den Weg gekommen, den sie weiterhin gehen will:  „Ich bin eigentlich keine passionierte Anglerin, aber ich interessiere mich für den Fischfang und dafür wie der Mensch die Umweltressourcen nutzt.“  Diesen Dingen wird sie nun in ihrem Heimatland den USA auf die Spur gehen.  

Im Herbst tritt sie ihre Doktorandenstelle an der Rutgers Universität an. Sie wird im Rahmen eines Projektes promovieren, das den Zusammenhang zwischen dem Anglerfang von Forellenbarschen und der Totholzlbesiedelung von Seen in Wisconsin erforscht. Nach ihrer Promotion möchte Sie entweder weiterhin in der Forschung oder bei einem Umweltamt tätig sein. Das ganze BAGGERSEE-Team drückt ihr für den Neustart in der Heimat ganz fest die Daumen und wünscht ihr viel Glück. Die sympathische und hilfsbereite Masterstudentin aus den USA wird allen fehlen.  


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