Bachforelle, Äsche, Barbe – wer kein passionierter Angler ist, hat von diesen Süßwasserfischen vielleicht noch nie etwas gehört. Aber kann man schützen,was man nicht kennt? Die meisten Biologen und Naturschützer würden diese Frage verneinen, denn Umwelt und Naturschutzpolitik richten sich nach den Prioritäten der allgemeinen Bevölkerung. Auch auf lokaler Ebene ist eine breite Unterstützung für Arterhaltungsmaßnahmen oft ausschlaggebend für einen langfristigen Erfolg. Wissenschaftler greifen auf multimediale Kampagnen und Science Slams, taxonomische Ausstellungen und praktische Arbeitseinsätze zurück, um die Aufmerksamkeit auf Biodiversitätsfragen zu lenken. Im gewässerökologischen Bereich ist es zum Beispiel verbreitet, Politiker und Schulklassen mit an den Fluss oder See zu nehmen, wo sie selber bedrohte Fischarten wieder in die Gewässereinsetzen können. Die Hoffnung ist, dass etwas von der Faszination für die Unterwasserwelt auf die Beteiligten überspringt und sie sich verstärkt für ihre glitschigen Nachbarn verantwortlich fühlen.
