Die Untersuchung der Aufnahmerate von Boilies in Abhängigkeit von Farbe, Härte und Präsentationsart bei beangelten Karpfen (C. carpio)

Studie

Als Zusammenfassung der vorliegenden Studie wurde aufgezeigt, dass die Karpfen im untersuchten Gewässer, weiche Köder gegenüber den Harten bevorzugten. Durch die Kombination aus Lern- und Fressverhalten war der Karpfen in der Lage, die spätere Köderaufnahme selektiv zu gestalten. Der harte Boilie wurde ausgelassen, da der aufgewendete Energiegehalt nicht so gut im Verhältnis zum gewonnenen Energiegehalt stand, wie der beim weichen Boilies. Zu Beginn waren die Fische durch Neugier mehr an den farbigen, als an den normalen und unauffälligen Boilies interessiert. Dieses Verhalten änderte sich jedoch bis zum Ende der Durchführung. Durch die prägnante Farbe ist davon auszugehen, dass der einzige, auffällige, farbige und nicht fressbare Boilie, den Karpfen schneller im Gedächtnis blieb und die Verknüpfung im Gehirn durch die markannte Farbe schneller stattfand. Zwischen Pop Up und Bodenköder konnte keine eindeutige Präferenz erkannt werden. Beide Boilies wurden in etwa zu gleichen Mengen in gleicher Aufnahmerate aufgenommen. Die Annahme,dass der Köder durch die erhobene Position den Karpfen schneller oder besser ins Auge fällt, wurde widerlegt. Natürlich ist nun die Tendenz zu erkennen, dass Karpfen im allgemeinen gewisse Eigenschaften von Ködern, speziell Boilies, bevorzugen. Der Versuch wurde in einem Gewässer durchgeführt, in dem nur drei Karpfen vorhanden waren. Um nun auch zu einem allgemein geltenden Schluss zu kommen, ist es sinnvoll, in Zukunft die Versuche mit weiteren Eigenschaften von Ködern durchzuführen. Beispielsweise könnte auch der Versuch mit dem Pop Up in anderen Konstellationen wiederholt werden. Eine Kombination aus auffälliger Färbung und Pop Up, wie sie von vielen Anglern eingesetzt wird, wäre hier eine Möglichkeit der Weiterführung. Auch ist es sinnvoll, diese in anderen Gewässern durch zuführen,um die Gewässerspezifikationen und Individualitäten von Karpfen mit repräsentativem Ergebnis einzubinden, durch eine höhere Zahl an Versuchen und die damit verbundnen bessere Einschätzbarkeit der Ergebnisse. Mehr Individualitäten von verschiedenen Fischen und Gewässern bringen so womöglich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zutreffende, allgemeingültige Aussagen, bezüglich der Vorlieben bei Karpfen und ihrer Futteraufnahme.

Lamß, P. (2016). Die Untersuchung der Aufnahmerate von Boilies in Abhängigkeit von Farbe, Härte und Präsentationsart bei beangelten Karpfen (C. carpio). Schülerabschlussarbeit, BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig.


Veröffentlicht : 2017
Erschienen in : Schülerabschlussarbeit im Rahmen des BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig