In einer fünftägigen Studie wurde der Einfluss der Faktoren Tageszeit, Mesohabitat, sowie dessen Strukturreichtum, Fanggerät und Angelerfahrung auf die Artenzusammensetzung, Größenstruktur, Kondition und Wachstum von Fischen in dem lentischen Lebensraum des mesotrophen Kleinen Döllnsees (Deutschland – Brandenburg) bestimmt. Das Habitat und die Tageszeit zeigten dabei einen deutlichen Einfluss auf die Art, Anzahl und Größenklasse der gefangen Fische. So wurde unter anderem überprüft, ob kleine Cypriniden wie Plötzen (Rutilus rutilus) eine diurnale horizontale Wanderungsbewegungen durchführen, also nachts vermehrt im Pelagial bzw. Tags im Littoral gefangen werden. Dies konnte so nicht gezeigt werden. Die Struktur des Mesohabitats Littoral hatte keinen signifikanten Einfluss auf die vermutete, positive Beziehung zur Abundanz von Hechten (Esox lucius). Außerdem wurden Unterschiede zwischen den Fischfangeräten (Fischfalle, Kiemennetz, Elektrofischerei, Angeln) analysiert. Die unterschiedlichen verwendeten Fischfangeräte wiesen gerätspezifische Selektivität bezüglich der gefangenen Arten als auch deren Größenklassen auf. Innerhalb der Arten konnte auch eine Selektivität hinsichtlich der Kondition nachgewissen werden, was die Selektion auf genetische Merkmale sowie Verhaltenstypen impliziert. Schließlich wurde die Angelerfahrung bzw. Fertigkeit von individuellen Anglern auf ihren Einfluss in puncto Anzahl gefangener Fische (Erfolg), deren Schädigung durch den Fang und der daraus möglicherweise folgenden Mortalität hin überprüft. So konnte gezeigt werden, dass erfahrenere Angler mehr Fische fangen, diese aber auch stärker schädigen, wobei die Mortalität sich zwischen beiden Gruppen nicht unterschied. Insgesamt konnten im Rahmen der Studie einige fischereibiologisch und ökologisch relevante Vermutungen bezüglich verschiedener Einflussfaktoren auf fischereiliche Stichproben bestätigt werden. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass dies nur für den momentan erhobenen Status zutrifft. Um die getroffenen Aussagen zu bestätigen und verallgemeinern zu können sind weitere Untersuchungen in größeren räumlichen und zeitlichen Dimensionen notwendig.
Einfluss von Tageszeit, Mesohabitat, Fanggerät und Angelerfahrung auf die Artenzusammensetzung, Größenstruktur, Kondition und Wachstum von Fischen in fischereilichen Stichproben am Beispiel eines mesotrophen Standgewässers
Studie
Bartelt, M., Bremer, N., Goeller, B., Katadzic, M.K., Linzmaier, S., Pieterek, T., Radtke, J. 2011. Einfluss von Tageszeit, Mesohabitat, Fanggerät und Angelerfahrung auf die Artenzusammensetzung, Größenstruktur, Kondition und Wachstum von Fischen in fischereilichen Stichproben am Beispiel eines mesotrophen Standgewässers. Studentenprojekt, Humboldt-Universität zu Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Berlin.
Veröffentlicht
: 2011
Erschienen in
: Studentenprojekt, Humboldt-Universität zu Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Berlin