Nachhaltiges Angelfischereimanagement in anthropogen degradierten Gewässern: die Menschen als Schlüsselfaktoren

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In einer dichtbesiedelten Welt (z. B. in Deutschland) mit von Vielfachnutzung charakterisierten Gewässerökosystemen kann nur derjenige Angler als "vollkommen" (abgeleitet aus "The Compleat Angler", Walton 1668) angesehen werden, der die aquatischen Ökosysteme nicht über Maß 8z.B. irreversibel) beeinträchtigt und in Harmonie mit anderen Gewässernutzern operiert (Radonski 1995, Arlinghaus et al. 2002). Diese Forderung gilt natürlich auch für die Angelfischerei in ihrer Gesamtheit und trifft insbesondere deswegen zu, weil Angler als Fischereiausübungsberechtigte und Fischereipächter (z.B. über Angelverein und -verbände) häufig mit dem Management der Gewässer und der darin lebenden Fischpopulationen beauftragt sind ("Hege- und Pflegepflicht"). Angler sind also häufig Nutzer und Manager zugleich. Viele Gewässer in Industrienationen allgemein und in Deutschland im speziellen sind heute jedoch anthropogen degradiert oder gar devastiert (Vitousek et al. 1997), d.h. die Habitatstrukturen sind stark beeinträchtigt und zum Teil irreversibel verändert, was unbestritten gravierende Folgen für Fischartengemeinschaften und Gewässerproduktivität nach sich gezogen hat (Arlinghaus et al. 2002). 

Arlinghaus, R. (2004). Nachhaltiges Angelfischereimanagement in anthropogen degradierten Gewässern: die Menschen als Schlüsselfaktoren. VDSF-Schriftenreihe Fischerei & Naturschutz, 6, 79-103


Veröffentlicht : 2004
Erschienen in : VDSF-Schriftenreihe Fischerei & Naturschutz, 6, 79-103