Aquarienhalle

Wir am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei am Standort Berlin verfügen über eine circa 1300 Quadratmeter große Aquarienhalle, die mit insgesamt neun modernen Süßwasser - Kreislaufanlagen zur Fischhaltung und Fischzucht sowie mehreren Aquarien- und Messräumen ausgestattet ist.

So werden beispielsweise die größeren Becken für die Aufzucht des Europäischen Störes (Acipenser sturio) und des Atlantischen Störes (Acipenser oxyrinchus) genutzt. Diese werden wiederum für Wiederansiedlungprojekte dieser Arten genutzt. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei koordiniert hierbei die deutschlandweiten Projekte. Die Elterntiere des Europäischen Störes sind in der Gironde, einem großem Mündungsbereich an der Westküste Frankreichs beheimatet. Die aufgezogenen Jungtiere sollen in Zukunft auch wieder die Zuflüsse zur Nordsee besiedeln. Die Nachkommenschaft des Atlantischen Störes wird hingegen in die Oder sowie in die Nebenbeflüsse besetzt, um eine Besiedlung in der Ostsee zu ermöglichen. 

Diese Projekte sind ein wichtiger Bestandteil der Europäischen Biodiversitätsstrategie. Darüber hinaus wird die Aquarienhalle auch zur Erforschung von Fischverhalten sowie der Erprobung von Maßnahmen zur nachhaltigen Aquakultur herangezogen.

Darüber hinaus besitzen wir in unserer hauseigenen Aquarienhalle verschiedene Selektionslinien von Zebrafischen, welche für die Durchführung von Experimenten bereitstehen (bspw. Uusi-Heikkilä et al. 2015). 


Weitere Experimente mit unseren Zebrafisch-selektionslinien

Die fischereibedingte Sterblichkeit ist in den meisten wirtschaftlich genutzten Fischbeständen wesentlich größer als die natürliche Sterblichkeit und zusätzlich häufig größenselektiv.

Bachelorstudentin Kim Fromm untersuchte diesen Sachverhalt experimentell innerhalb ihrer Bachelorarbeit anhand verschiedener Selektionslinien. Die genaue Fragestellung war, ob ein größenselektives Ernten/Fangen die Persönlichkeitseigenschaften (Aggressivität, Soziabilität, Aktivität und Risikobereitschaft) von Zebrabärblingpopulationen (Danio rerio) beeinflusst. Die komplette Auswertung finden Sie demnächst auf IFishMan...

Im folgenden verschiedene Videos zur Auswertung von diversen Persönlichkeitseigenschaften.

 

Open field Test für Aktivität und Risikobereitschaft (RS-Linie)

In diesem Experiment wurden die Gesamtaktivität und die Risikobereitschaft des Versuchsfisches quantifiziert, indem i) die insgesamt zurückgelegte Distanz und ii) die insgesamt in der definierten Risikozone (im Zentrum des Aquariums) zurückgelegte Distanz gemessen wurde.

Mirror-Test für Aggressivität (RS-Linie)

In diesem Experiment wurde die Aggressivität des Versuchsfisches quantifiziert, indem die Attacken des Fisches gegen das eigene Spiegelbild (Spiegel rechts) gezählt wurden.

Soziabilitätstest (RS-Linie)

In diesem Experiment wurde die Soziabilität des Versuchsfisches (rechts) quantifiziert, indem dessen Versuche auf die andere Seite der durchsichtigen Scheibe zum Schwarm (links) zu gelangen gezählt wurden.