Boddenhecht-Masterarbeit: Lernen Hechte an den Bodden nicht mehr anzubeißen?

News article ,

Zunächst erstmal Herzlichen Glückwunsch an Phillip Roser zu seiner Masterarbeit mit dem Titel: "Examining Evidence for Anling-induced Timitidy in Northern Pike: A Case Study from Lagoons in the Southern Baltic Sea". Die im Rahmen des Boddenhecht-Projekts verfasste Arbeit befasste sich mit der Frage, ob Hechte in den Bodden mit der Zeit lernen, Angelköder bewusst zu vermeiden und somit schlechter fangbar werden. Dieses Phänomen, dass in der Wissenschaft als "Timidity Syndrome" (zu deutsch: Schüchternheits-Syndrom) bekannt ist, untersuchte Phillip an den Boddenhechten rund um Rügen anhand eines Vergleichs zwischen Schutzgebieten und Gebieten, die für die Angelfischerei zugänglich sind. Die Fangraten in den Schutzgebieten waren deutlich höher als außerhalb und da stellt sich die Frage, ob diese Beobachtung nicht auf unterschiedliche Biomassen an Hechten zurückzuführen ist?

Phillips Analyse zeigte, dass es zwischen Schutzgebieten und Nicht-Schutzgebieten zwar deutliche Abundanzunterschiede gibt (mehr Hechte in Schutzgebieten), aber es dennoch zu "schlaueren", also zu schwieriger zu fangenden Hechten in den Nicht-Schutzgebieten kommt. Hechte in Schutzgebieten attackieren den Köder häufiger und es gibt weniger Nachläufer im Vergleich. Beangelt man also einen Fischbestand mit Kunstködern, so lässt sich sagen, dass die Fangrate über die Zeit abnimmt. Interessanterweise passiert das nicht, wenn man mit Lebendködern angelt, was eine Studie aus 1970 (Beukema et al. 1970) zeigte. Hechte lernen also mit der Zeit, Kunstköder zu erkennen und nicht mehr anzubeißen. 

Die gesamte Masterarbeit gibt es Hier zum Nachlesen!


Published : 2023