Größenselektive Angelfischerei und ihre möglichen populationsdynamischen Auswirkungen: eine Herausforderung für die fischereiliche Bewirtschaftung?

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Diverse empirische Arbeiten haben belegt, daß Angler zum Rückgang von Fischbestände beitragen können. Allerdings sind diese Studien vornehmlich außerhalb Deutschlands durchgeführt worden und werden daher hierzulande gerne negiert. In der vorliegenden Arbeit wird der derzeitige Erkenntnisstand zu dokumentierten Entnahmeraten in der Angelfischerei und den Auswirkungen größenselektiver Entnahme zusammengefaßt. Die deutsche Angelfischerei scheint nach vorliegender Information sehr ähnlich zu operieren und vergleichbare Auswirkungen zu haben, wie das in den internationalen Arbeiten beschrieben wurde. Als Folge kann in vielen beangelten Beständen eine ausgeprägte Verjüngung entgegenzuwirken. Einige derzeit diskutierte Richtungen werden exemplarisch vorgestellt. Als Fazit bleibt die Feststellung, daß in Deutschland ein enormer Nachholbedarf in der Analyse der Auswirkungen selektiver Beanglung besteht. Bevor diese Studien nicht flächendeckend durchgeführt werden, müssen viele der Aussagen in vorliegender Arbeit als wissenschaftlich begründete Hypothesen tituliert werden.

Arlinghaus, R., Matsumura, S., Venturelli, P. (2008). Größenselektive Angelfischerei und ihre möglichen populationsdynamischen Auswirkungen: eine Herausforderung für die fischereiliche Bewirtschaftung? VDSF-Schriftenreihe Fischerei & Naturschutz, 10, 83-104


Published : 2008
Appeared in : VDSF-Schriftenreihe Fischerei & Naturschutz, 10, 83-104