Das Einsetzen von Kannibalen lohnt sich nicht

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Werden Junghechte in Gewässer ausgesetzt, in denen bereits Artgenossen vorkommen, steigert dies die Popula­tion nicht. Stattdessen drohen unerwünschte Risiken wie finanzielle Einbußen oder das Einschleppen von Krank­heitserregern. Das ist das wesentliche Ergebnis einer neu­en Studie der IGB­Nachwuchsforschergruppe Besatzfisch.

Der Hecht (Esox lucius) ist ein faszinierender Raubfisch und beliebte Anglerbeute. Schade nur, dass er nicht sprechen kann, wie der Butt im Märchen „Der Fischer und seine Frau“. Ansonsten hätte Meister Esox Angler und Fischer längst über eine verbreitete Fehlannahme aufklären können: Wenn in einem Gewässer bereits eine sich selbst reproduzierende Hechtpopulation lebt, kann der Bestand durch das Einbringen zusätzlicher Brut nicht nachhaltig erhöht werden. Bereits drei Monate nach dem Besatz geht der künstlich gesteigerte Junghechtbestand wieder auf den natürlichen Stand zurück. Dies zeigten die Besatzfisch-Forscher Kai Lübke, Daniel Hühn und Prof. Dr. Robert Arlinghaus in einem umfangreichen Teichversuch, in dem die Forscher die natürliche Reproduktion sowie den Besatz von Hechten in bestehende Bestände nachstellten.

Hühn, D., Arlinghaus, R. (2015). Das Einsetzen von Kannibalen lohnt sich nicht. Jahresforschungsbericht IGB, 2014, 24


Published : 2014
Appeared in : Jahresforschungsbericht IGB, 2014, 24