Boilies sind Angelköder die zum gezielten Fang von Karpfen verwendet werden. Um die Boilies haltbar zu machen, werden häufig die Konservierungsstoffe Kaliumsorbat (KS) und Benzoesäure (BS) in einer Kombination eingesetzt. Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob sich aus Boilies lösende Konservierungsstoffe negativ auf aquatische Organismen auswirken können. Dazu wurde der Fischei-Test mit dem Zebrabärbling in Anlehnung an die DIN 38415-6 (2001) angewendet. Es wurden rangefinding-tests mit BS und KS durchgeführt, um toxisch wirkende Konzentrationen zu ermitteln. Zusätzlich wurde eine Kombination von BS und KS getestet um herauszufinden, ob antagonistische, additive oder multiple Effekte auftreten. Die nominellen Konzentrationen wurden anschließend mit der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) auf den tatsächlichen Gehalt der Konservierungsstoffe untersucht. Für BS wurde mit nominellen Konzentrationen eine 48-h-LC50 von 96,1 mg/l ermittelt. KS zeigte keine toxische Wirkung gegenüber den Eiern des Zebrabärblings. Die 48-h-LC50 bei einer Kombination von BS und KS betrug mit nominellen Konzentrationen 96,5 mg/l. Die Unterschiede der 48-h-LC50 zwischen den Fischei-Tests mit BS und einer Kombination von Benzoesäure und Kaliumsorbat waren nicht signifikant. Das KS beeinflusste die toxische Wirkung von BS nicht. Im Rahmen von Versuchen mit selbst hergestellten Boilies (SHB), die 3% BS und 2% KS enthielten, sowie zwei Sorten Fertigboilies (FB), von denen nicht bekannt war,welche Konservierungsstoffe enthalten sind, wurden die Boiliemengen ermittelt, welche zu toxischen Effekten führen. Anschließend wurden die Konzentrationen der sich lösenden Konservierungsstoffe mit der HPLC ermittelt. Als Referenz dienten SHB ohne Konservierungsstoffe. Die Versuche wurden mit ganzen und geteilten Boilies durchgeführt. Dazu wurden die Boilies in rekonstruiertem Wasser (REKO) eingelegt und nach 24 h entfernt. Mit dieser Lösung wurde anschließend der Fischei-Test durchgeführt. Alle Boilies mit Konservierungsstoffen zeigten toxische Wirkung gegenüber den Eiern des Zebrabärblings. Jedoch war bei den FB die Konzentration der Konservierungsstoffe zu gering, um als alleinige Ursache der Mortalität in Frage zukommen. Bei allen Boiliesorten mit Konservierungsstoffen gab es zwischen ganzen und geteilten Boilies signifikante Unterschiede. Die geteilten Boilies führten bei geringeren Boiliemengen zu toxischen Effekten. Boilies ohne Konservierungsstoffe übten keine toxischen Effekte auf die Embryonen des Zebrabärblings aus. Allerdings konnte bei diesen Boilies eine starke Sauerstoffzehrung beobachtet werden. Mittels eines Aquarienversuches wurde untersucht, ob sich BS und KS gleichmäßig im ganzen Wasserkörper verteilen oder in einem bestimmten Bereich des Wasserkörpers akkumulieren. Dieser Versuch wurde parallel in zwei Aquarien durchgeführt. In einem Aquarium wurde das Wasser nicht bewegt, während in dem anderen das Wasser durch einen Magnetrührer in Bewegung gehalten wurde. Der Versuch wurde mit Reinsubstanzen durchgeführt, die mit einer Pipette am Boden des Aquariums eingespritzt wurden. Nach 0,5 h, 12 h und 24 h, wurden jeweils an der Oberfläche, im mittleren Bereich und am Grund des Wasserkörpers Proben genommen, die mit der HPLC auf ihren Gehalt an BS und KS untersucht wurden. BS und KS verteilten sich in beiden Becken gleichmäßig im ganzen Wasserkörper. Nach 24 h wurden nur noch geringe Konzentrationsunterschiede festgestellt. Zwischen den beschriebenen Versuchen und der Analytik mittels HPLC befand sich eine längere Zeitspanne. Deshalb wurde in einem weiteren Versuch untersucht, ob sich BS und KS bei der Lagerung im Kühlschrank abbauen. Dazu wurden Boilies für 24 h in REKO eingelegt. Die Lösung wurde einmal sofort und ein weiteres Mal nach neun Wochen mit der HPLC auf den Gehalt an BS und KS untersucht. Bei dem Vergleich der Ergebnisse der ersten und zweiten Messung konnten keine signifikanten Konzentrationsunterschiede für BS und KS festgestellt werden. Weder BS noch KS wurden während der Lagerung abgebaut. Da bei den Versuchen von KS keine toxischen Effekte gegenüber den Embryonen des Zebrbärblings beobachtet wurden und keine Beeinflussung der Toxizität von BS durch KS statt fand, dürften negative Auswirkungen auf Fische und deren Laich in Gewässern nicht zu erwarten sein. Aufgrund der schnellen Verteilung von BS im Wasserkörper sind akut toxischen Effekte, durch den Eintrag von Boilies auf aquatische Organismen unwahrscheinlich. Jedoch könnten möglicherweise durch den Eintrag von Boilieswelche BS enthalten in unmittelbarer Nähe zu Laich oder immobilen benthischen Organismen subletale Effekte auftreten. Die BS löst sich vermutlich über einen längeren Zeitraum. Dadurch wären diese Organismen über den gesamten Lösungszeitraum einer geringen BS-Konzentration ausgesetzt.
Impacts of preservatives in angling foodstuffs for eggs of Danio rerio
Bachelor
Rapp, T. (2007). Impacts of preservatives in angling foodstuffs for eggs of Danio rerio. Bachelor Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin
Veröffentlicht
: 2007
Erschienen in
: Bachelor Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin